Zufrittspitze, 3439 m (Überschreitung)

Vom Zufritttal ins Soytal - eine großartige Überschreitung der Zufrittspitze

Im Gipfelhang der Zufrittspitze; Blick auf die Marteller Berge


Zufrittspitze, 3438 m mit Blick auf das Dreigestirn

Die Zufrittspitze, ein mächtiger Felsgipfel der Ortlergruppe, ist Teil des Zufrittkamms und vom Ulten- und Martelltal aus erreichbar. Während sie im Sommer ein beliebtes Wanderziel darstellt, wird sie im Winter weniger besucht. Der Aufstieg ist nämlich anspruchsvoll und weit, führt aber gleichzeitig durch eine wunderschöne, unberührte Landschaft inmitten der Marteller Berge. Am Gipfel schließlich blickt man über die vergletscherten Eisriesen im Talschluss hin zu Ortler, Königsspitze und Zebru. Für die Überschreitung ins Soytal sollte man mit zwei Autos unterwegs sein. Die Tour selbst braucht sichere Verhältnisse!

Am kleinen Parkplatz (1852 m) geht es los. Wir überqueren die Staumauer, folgen dem Uferweg ein Stück in einen Graben und ziehen dann links steil den Wald hinauf zu einer Wiese. Nun steigen wir den steilen Sommerweg (Nr. 17) bergan zur Baumgrenze, überqueren den Zufrittbach und erreichen schräg rechts das breite Zufritttal (2250 m). Wir ziehen bis unter den letzten Steilhang, spitzen diesen auf seiner linken Seite empor, gelangen in eine Mulde und spuren rechts über einen Rücken weiter in flacheres Gelände (ca. 2700 m). Die Umgebung ist herrlich - allen voran der Blick auf die nahe Weißbrunnspitze, Lorcherspitze, Nonnenspitze und Altplittschneid
Nun geht es links in einen kleinen Sattel und rechts vom Gelbsee über Mulden nach Osten. Am Ende des Tales spitzen wir links einen steilen Hang empor zum Grat, folgen diesem nach rechts zum oberen Ende des Zufrittferners und queren hinüber in die Scharte (ca. 3300 m) am Fuße der Zufrittspitze. Wir ziehen zur Rinne, die rechts vom Gipfel abfällt und gelangen - mit Steigeisen - über Felsen und drahtseilversicherten Passagen empor zum Eisenkreuz der Zufrittspitze auf 3439 m. 
Nach einer aussichtsreichen Rast kehren wir zurück bis unter die mit Drahtseil versicherten Passagen und queren links in eine Scharte am Ostgrat. Von dieser geht es - je nach Schneelage - in nicht ganz einfacher Kletterei hinunter auf den Soyferner. (Besser wäre über den felsigen Nordgrat in die steile Nordostflanke zum Gletscher abzusteigen).
Nun wedeln wir im wunderschönen Pulver über das obere Gletscherbecken hinunter. Am Gletscherbruch halten wir uns ganz rechts (Abfahrtsrichtung), gleiten durch eine enge, steile Passage (Achtung: nicht immer befahrbar!) ins untere Gletscherbecken und gelangen - uns immer noch rechts haltend - hinunter zur Soyalm (2072 m). Von hier geht es über den Sommerweg Nr. 4 steil durch den Wald bergab zum Gasthaus Hölderle (1457 m). 

Achtung! Vor allem die Passage am Gletscherbruch kann heikel (bei Blankeis) und nicht immer befahrbar sein. 

Höhenunterschied: ca. 1600 m 
Aufstiegszeit: 4 bis 5 Stunden
Hangrichtung: alle Expositionen
Ausgangspunkt: An der Staumauer, 1852 m; alternativ dazu Hotel "Zum See", 1864 m
Wanderkarte: Tabacco Nr. 045 Latsch-Martell-Schlanders, 1:25.000 
Einkehr: unterwegs keine

Anfahrt: Meran - Naturns - Latsch - Goldrain - Martelltal 
Von Goldrain geht es ins Martelltal bis zum Beginn des Zufrittstausees an der Staumauer. Hier gibt es einzelne Abstellplätze. Alternativ dazu kann man nahe des Hotels "Zum See" am Ende des Zufrittstausees parken.

Touren in der Umgebung: Skitouren/Bergtouren im Martelltal

Aufstieg durch den Wald
Das Zufritttal; Blick über den Anstiegshang (linke Bildmitte)
Wir spuren steil empor
Blick auf Schildspitze, Pederspitzen, Lyfispitze, Schluderspitze
König, Zebru, Ortler
Heute ist durchwegs spuren angesagt
Blick zur Lorcherspitze (Bildmitte)
Querung in die obere Geländestufe des Zufritttals
Blick zur Weißbrunnspitze
Es geht in den Talschluss
Blick über einen Teil des Anstiegsweges
Es geht rechts bis zur Rinne, die vom markanten Felszacken herunterfällt (rechts)
Aufstieg über die schmale Rampe (linke Bildmitte)
Wunderschöne Ausblicke begleiten uns während der gesamten Tour
Das Dreigestirn ist immer präsent; Aufstieg über den steilen Hang ...
... auf den Grat
Blick zur Zufrittspitze (links)
Über den Grat tragen wir die Skier
Die Zufrittspitze; Aufstieg rechts über das Schneefeld zur Rinne
Blick zur Vorderen und Hinteren Eggenspitze
Es geht steil durch die Rinne empor; teilweise hilft ein Drahtseil
Über das Schneefeld queren wir später links in die Scharte
Gipfelpanorama
Der Zufrittferner und die vergletscherten Riesen im Talschluss
Wir queren in die Scharte am Ostgrat; besser wäre hier über den Nordgrat auf den Soyferner abzusteigen
Die Scharte
Abschüssig geht es aufwärts
Einfahrt in den Soyferner; Blick zu den Ötztaler Alpen
Unberührte Pulverhänge im oberen Gletscherbecken
Bei der Abfahrt rechts (hier links im Bild) der Gletscherbrüche ist aufzupassen! Diese enge, steile Passage kann heikel sein!
Der Pulvertraum geht weiter ...
... und das 1300 Höhenmeter lang!
An der Waldgrenze; Bildmitte: Soyalm

Kommentare

Deichjodler hat gesagt…
Glückwunsch zu dieser Tour! Schaut sehr lohnend und durchaus fordernd aus. Die Verhältnisse habt Ihr ja anscheinend perfekt erwischt. Ich hoffe, wenn wir zu Ostern in den Ortler-Alpen sind, schaut es ähnlich aus. :-)
Eduard hat gesagt…
Da habt ihr ja perfekte Bedingungen gehabt. Der Abstieg über den Nordgrat zum Soyferner ist definitiv günstiger. Liebe Grüße
magdalena hat gesagt…
Hallo Hannes,
wir wünschen euch schönes Wetter, tolle Bedingungen, unvergessliche Berge und jede Menge Spaß. Vielleicht sehen wir uns ja :)
Liebe Grüße
Magdalena und Christoph

@Eduard: ja das stimmt!
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