Dreiherrenspitze, 3499 m

Lange Tour auf den höchsten Gipfel im Ahrntal

Faszinierende Landschaft - links die Dreiherrenspitze

Dreiherrenspitze, 3499 m
Die Dreiherrenspitze ist der höchste Gipfel im Ahrntal. Er liegt in der Venedigergruppe, genau an der Grenze zwischen Italien und Österreich. Die Tour führt durch das naturbelassene Windtal, vorbei an wildrauschenden Bächen und schroffen Felswänden hinauf in eine faszinierende Gletscherwelt. Und spätestens nahe der Gipfelpyramide erklärt sich die Anziehungskraft des Berges - die Aussicht dort reicht weit über die Grenzen hinaus und zaubert unweigerlich ein Lächeln ins Gesicht. 
Bergerfahrung, gute Kondition und die passende Ausrüstung sind notwendig!


Von Kasern (1595 m) wandern wir über den Steig Nr. 11 zur Talschlusshütte (1623 m), überqueren die Ahr und folgen der Markierung Nr. 12 - an der Kapelle Heilig Geist (1621 m) vorbei - hinauf zur Labesau Alm (1757 m). Nun geht es durch das Windtal bergan. Es ist ein uriges Trogtal - vom Gletscher ausgehobelt, an Fels und Stein zurecht geschliffen und vom Rhythmus der Naturgewalten gezeichnet. Am rauschenden Windtalbach entlang erreichen wir schließlich die Brugl und die Weggabelung unterhalb der Lenkjöchlhütte. 
Hier halten wir uns links und folgen dem Steig Nr. 12b. Wir queren die Gras- und Blockhänge unterhalb der Fernerreste des Rötkees, steigen schließlich steiler bergan zu einer seilgesicherten Passage und nehmen an einer nächsten Abzweigung den Pfad links. Er führt uns über Geröll- und Schneehänge zu einer zweiten versicherten Passage hinauf zum Hinteren Umbaltörl (2849 m). Von hier geht es links - teils weglos, teils auf Pfadspuren - einen steilen Hang empor und in einer langen Rechtsquerung (Steinmännchen) zum Althauskees. Wir schlüpfen in den Gurt, montieren die Steigeisen und stapfen am Seil nach Nordosten. Wir ziehen über das weitläufige Gletscherbecken, erreichen den letzten Felspfeiler und steigen hinter diesem einen langen, sehr steilen (manchmal überwechteten) Firnhang empor zu einem flachen Gletscherrücken. Nun geht es rechts wieder steil über Firn oder Eis empor zum Gipfel der Dreiherrenspitze mit seiner Eisenpyramide (3499 m).
Hier genießen wir eine herrliche Gipfelrast und kehren dann über den Anstiegsweg zurück zum Parkplatz in Kasern.

Anmerkung: Für die Tour ist die komplette Gletscherausrüstung mit Seil, Gurt, Steigeisen, Pickel und eventuell Helm notwendig. 
Die kurze, versicherte Passage vor dem Umbaltörl und die Steilstufe hinter dem Umbaltörl in Richtung Rosshuf sind steinschlaggefährdet! Vorsichtig anzugehen sind auch der letzte Steilaufschwung zum Gipfelrücken (Wechte) und der steile Gipfelanstieg (Eis, Steinschlag)!

Höhenunterschied: 2000 m
Länge: knapp 26 km
Gesamtgehzeit: 10 bis 12 Stunden
Schwierigkeit: Schwierige Bergwege, ausgesetzte Passagen, Gletscherbegehung
Ausgangspunkt: Kasern, 1595 m (gebührenpflichtiger Parkplatz)
Wanderkarte: Tabacco Nr. 035 Ahrntal-Rieserferner Gruppe, 1:25.000
Einkehr: Lenkjöchlhütte (mit Gegenanstieg)

Anfahrt: Meran - Bozen - Brixen - Bruneck - Sand i. Taufers - Prettau - Kasern
Von Bruneck geht es ins Ahrntal nach Kasern im Talschluss. Am Ende des Dorfes gibt es einen großen Parkplatz (gebührenpflichtig!).
Über den Steig Nr. 11 geht es zum Hl. Geist Kirchlein
Aufstieg durch das wunderschöne Windtal
Vorbei an wildrauschenden Bächen ...
... und durch die wilde Landschaft steigen wir bergan 
Die ersten Sonnenstrahlen treffen uns
Im Geröllfeld nahe der Lenkjöchlhütte
Blick auf den Ahrnerkopf
An einer nächsten Abzweigung halten wir uns links ...
... und über Geröll- und Schneefelder ...
... erreichen wir die zweite versicherte Passage
Am Hinteren Umbaltörl, 2849 m
Blick zur Westlichen Simonyspitze
Aufstieg vom Hinteren Umbaltörl über den steilen Geröllhang
Der erste Blick auf die Dreiherrenspitze
Lange Querung zum Althauskees
Blick zurück: Ahrnerkopf, Rötspitze, Rosshuf
Am Seil geht es über den Althauskees
Hinter dem letzten Felspfeiler ...
... steigen wir einen langen, sehr steilen Hang empor
Am Gletscherrücken unterhalb des Gipfels
Dreiherrenspitze ...
... mit Blick auf Großvenediger
Rötspitze und die Berge der Venedigergruppe
Abstieg über den steilen Gipfelhang
Noch einmal: Ahrnerkopf und Rötspitze
Abstieg über den Ferner ...
... mit herrlichen Blicken ...
... ins Grüne
Erfreuliches am Wegesrand

Kommentare

Deichjodler hat gesagt…
Danke für den schönen Bericht, der bei mir ganz besondere Erinnerungen weckt. Die Dreiherrenspitze war 2002 eine meiner ersten richtigen Hochtouren. Schon den Zustieg zur Lenkjöchlhütte fand ich landschaftlich grandios. Und den Gipfelaufstieg dann sowieso. :)
magdalena hat gesagt…
Hallo Hannes, danke für deinen lieben Kommentar. Die Dreiherrenspitze war ein unvergessliches Erlebnis. Gerade jetzt tun solche Erinnerungen gut! Liebe Grüße aus dem Lockdown-Meran
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