Hohe Schneide (Monte Cristallo), 3434 m und Geisterspitze, 3467 m

Über die Nordostwand auf die Hohe Schneide

Aufstieg über die steile Nordostwand der Hohen Schneide

Hohe Schneide (Monte Cristallo), 3434 m
Die Hohe Schneide (auch Monte Cristallo) ist Teil des Kristallkammes in den Ortler-Alpen und liegt oberhalb des Sommerskigebietes am Stilfser Joch. Bedeutung erhielt der Berg während des Ersten Weltkrieges, wo italienische und österreichische Soldaten Tunnelsysteme und Eisstollen anlegten um die Herrschaft über den Gipfel zu erhalten. Gleichzeitig wurde eine Seilbahn gebaut, welche die Große Naglerspitze und die Hohe Schneide miteinander verband. 
Dieser Berg ist heute unser Ziel. Den Aufstieg wählen wir über die bis zu 50° steile Nordostwand, die gute Verhältnisse braucht. 


Vom Berggasthaus Franzenshöhe (2189 m) folgen wir der Markierung Nr. 13 (Schild: Zum Gletscher) durch das Moränengelände zur kleinen Brücke und den Nordhängen und einer Rinne empor zu den Ausläufern des Madatschferners. Bald geht es rechts einer Spaltenzone den steilen Hang hinauf in ein großes Gletscherbecken (ca. 2800 m), kurz talein in Richtung Tuckettspitze und schließlich wieder rechts mäßig steil bergan zum Ebenferner. Wir durchqueren das Sommerskigebiet, ziehen nach Süden zum Vedretta dei Vitelli und erreichen den Fuß der steilen Nordostwand der Hohen Schneide. 
Mit Steigeisen stapfen wir die sehr steile Flanke (ca. 45°) empor, gelangen rechts von einem Felsriegel in etwas flacheres Gelände und kommen in eine kleine Scharte (3405 m) links vom Gipfel. Wir halten uns rechts, folgen dem Grat zum felsigen Gipfelaufbau und steigen die letzten Meter zum kleinen Eisenkreuz der Hohen Schneide (auch Monte Cristallo, 3434 m) hinauf. 
Nach einer kurzen Rast kehren wir zurück in die Scharte und fahren über die steile Nordostflanke wieder auf den Vedretta dei Vitelli ab.
Wir ziehen erneut die Felle über die Skier, queren den Gletscher nach Nordosten, spitzen den steilen Westhang der Geisterspitze auf den Grat und erreichen links unseren zweiten Gipfel (3467 m) für heute. Wir überschreiten ihn, steigen über den Nordwestgrat auf den Ebenferner ab und wedeln über die Hänge hinunter zum Berggasthaus Franzenshöhe (2189 m).

Anmerkung: Kürzer ist die Tour auf die Hohe Schneide vom Stilfser Joch aus. Die Straße dorthin öffnet Ende Mai.
Für die Begehung der Nordostwand sind Steigeisen erforderlich. Auch ein Pickel ist empfehlenswert!

Höhenunterschied: insg. 1600 hm 
Aufstiegszeit: 3 bis 4 Stunden
Hangrichtung: alle Expositionen
Ausgangspunkt: Berggasthaus Franzenshöhe, 2188 m
Wanderkarte: Tabacco 08 Ortlergebiet, 1:25.000 
Einkehr: Berggasthaus Franzenshöhe, 2188 m

Anfahrt: Meran - Naturns - Schlanders - Spondinig - Prad a. Stilfser Joch - Trafoi - Berggasthaus Franzenshöhe
Von Spondinig geht es nach Prad und Trafoi, dann auf der Stilfser Joch Straße bis zum Berggasthaus Franzenshöhe. Dort gibt es Parkmöglichkeiten.


Aufstieg über das Moränengelände ...
... zum Ausläufer des Madatschferners
Wir spitzen den steilen Hang empor in ein Gletscherbecken ...
... und rechts hinauf zum Ebenferner
Blick auf das Rifugio Pirovano (3030 m)
Schönes Faltengelände im Hintergrund
Über den Ebenferner peilen wir den Nordosthang des Monte Cristallo an (rechts)
Aufstieg über die Nordostflanke; vor uns der Felsriegel
Steil geht es empor
Am Grat der Hohen Schneide
Abstieg vom Gipfel in die Scharte
Steile Abfahrt über die Nordostflanke 
Blick auf die Westseite der Geisterspitze
Aufstieg über den Westhang der Geisterspitze
Die Hohe Schneid
Der Grat der Geisterspitze ist felsig
Ein Stahlkubus ziert den Gipfel (3467 m)
Es geht über den Nordwestgrat hinunter auf den Ferner ...
... und über die Hänge abwärts
Der Spaßfaktor Abfahrt kommt heute nicht zu kurz :)
Zurück am Berggasthaus Franzenshöhe (2189 m)

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