Über den Westgrat auf das Wahrzeichen der Texelgruppe
Gemeinsam mit Robert, der am Vorabend zu uns gestoßen ist, brechen Monika, Hannes, Christoph und ich von der
Lodnerhütte auf. Wir folgen der Markierung Nr. 8 durch das
Zieltal einwärts. Noch unterhalb des Johannesschartl weist eine
Steinbeschriftung den Weg zum Lodner. Wir halten uns rechts und folgen den Steinmännchen über gletschergeschliffene Felsen und Marmorgeröll empor zum
Westgrad dieses wunderschönen Berges. Wir schlüpfen in Helm und Gurt und klettern am Seil die
Kante aufwärts. Der Fels ist griffig und angenehm - der Blick auf die umliegenden Berge atemberaubend. Eingebettet im Wolkenmeer ragen nur ihre Köpfe in den Himmel.
Die Steinmännchen führen uns am
Grat empor (Ier und IIer Kletterstellen), bringen uns über einen schmalen Steig auf die
Südwestseite des Lodners, dann kurz abwärts und schließlich über eine Einschneidung im Fels hinauf in eine
Scharte. Steinböcke und Schneehühner beobachten uns neugierig und lassen uns teilhaben an ihrem Lebensraum.
Wir klettern über den luftigen
Westgrat, erreichen die Schlüsselstelle (zwei Sicherungshaken) und sichern uns eine Seillänge über die abschüssigen
Platten (IIIer Kletterstelle) empor. Nun geht es die letzten Höhenmeter in Grat- und Blockkletterei zum
Steinmann und schließlich unschwierig über das große Gipfelplateau zum Eisenkreuz des
Lodners (3228 m). Für mich ist es ein überwältigendes Gefühl zum Westgrat zurückzublicken. Ein langer Wunsch ist mit diesem Moment Wirklichkeit geworden - den formschönsten Berg der Texelgruppe alpin zu besteigen.
Wir genießen eine erholsame Gipfelrast und wählen unseren Rückweg über den
Nordgrad des Berges. Der
Normalweg führt uns mit Blick auf das
Roteck hinunter zu den
Sicherungsstangen, wo wir uns über Platten und loses Geröll abseilen und schließlich steil in einen
Sattel absteigen. Nun geht es über die Reste des
Lodnerferner (Steigeisen! einzelne Spalten!) hinunter und den Steinmännchen folgend über Felsen und Geröll zum markierten Aufstiegsweg (Nr. 8).
Hier blicken wir noch einmal zurück und lassen die Gestalten von
Hoher Weiße und Lodner auf uns wirken. Dann wandern wir zur
Lodnerhütte und durch das
Zieltal auswärts zur
Nassereith-Hütte und dem Parkplatz.
Tipp: Der Lodner und sein Normalweg
Höhenunterschied: 1000 m (von der Lodnerhütte); 2100 m vom Parkplatz "Birkenwald" unterhalb des Wasserfalls)
Gehzeit: Austieg 3 1/2 Stunden, Abstieg 3 1/2 bis 4 Stunden (bis Gasthaus "Birkenwald")
Wanderkarten: Tabacco Nr. 011 Meran und Umgebung, 1:25.000
Wanderkarten: Tabacco Nr. 04 Schnalstal-Naturns, 1:25.000
Anfahrt: Meran - Töll - Partschins
Aufgrund von Rechts- und Sicherheitsgründen gebe ich hier den Parkplatz
beim Gasthaus "Birkenwald" unterhalb des Partschinser Wasserfalls an.
Von hier führt der markierte Steig Nr. 8 hinauf zur Nassereith Alm. Es
sind dabei ca. 2100 Höhenmeter bis zum Lodner zurückzulegen.
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Abstieg über den Normalweg und den Lodnerferner (Steigeisen!) |
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Über eine Kante geht es hinaus auf den Grat |
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Aufstieg mit Blick auf Hohe und Kleine Weiße |
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Über Felsen und Marmorgestein geht es aufwärts |
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Scharf ist der Westgrad des Lodners |
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Eine große Steinbeschriftung weist den Weg |
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Plattenkletterei an der Schlüsselstelle |
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Abseilen über den Normalweg (Nordgrad) |
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Die ersten Sonnenstrahlen brechen durch den Nebel |
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Wunderschöner Blick auf das Roteck, den höchsten Berg der Texelgruppe |
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Steinböcke am Grat |
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Schön ist es, den Lodner über den Westgrad zu besteigen |
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