Monte Scorluzzo, 3095 m

Leichte Tour auf einen heiß umkämpften Berg im Ersten Weltkrieg

Vom Stilfser Joch wandern wir zuerst über dem Fahrweg zum Rifugio Compagnoni und weiter zum Fuße des Scorluzzo-Ostrückens. Von hier geht es auf dem schmalen Steig Nr. 13 ohne jede Schwierigkeit hinauf zum Gipfel. Hier genießen wir die Sicht auf die naheliegende Gletschwelt der Ortlergruppe und auf die Engadiner Dolomiten. Nach einer kurzen Rast wandern wir den Grad entlang bis zum Filone del Mot auf 2899 m. Immer wieder begegnen uns Relikte aus dem Ersten Weltkrieg: Reste von Unterkünften, Aussichtspunkten, Stellungs- und Verbindungsgräben. Neben den historischen Schätzen erfreuen wir uns auch an den wertvollen Geschöpfen der Natur: Steinböcke und Gämse tummeln sich in den Felsen. Unser abenteuerliches Herumklettern wird von einem aufziehenden Gewitter, das uns rasch den Rückweg antreten lässt, unterbrochen. In strömendem Regen und unter Blitz und Donner kehren wir zum Stilfser Joch zurück.

Der Monte Scorluzzo erlangte im Zuge des Ersten Weltkrieges an Bedeutung. Er war der erste Dreitausender der Geschichte, der militärisch besetzt und heftig umkämfpt wurde. Der Grund lag in seiner vorteilhaften Grenzlage zwischen Österreich-Ungarn und Italien mit gutem Blick auf das Stilfser Joch. Zu Beginn des Alpenkrieges besetzten die Italiener den Berg, doch schon im Juni 1915 wurde er von habsburgischen Soldaten überrannt und eingenommen. Ab diesem Zeitpunkt bis zum Ende des Krieges blieb der Monte Scorluzzo in österreichischer Hand.

Höhenmeter: ca. 400 m
Gesamtgehzeit: 3 Stunden
Wanderkarte: Tabacco Nr. 08 Ortlergebiet-Cevedale, 1:25.000

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