Erster Sellaturm, 2533 m (Kaminführe)

Genussvolle Kletterei entlang der Kaminführe samt spektakulärem Spreizschritt-Highlight am Ende der Tour

Blick auf die Südostwand des Ersten Sellaturms

Erster Sellaturm, 2533 m

Die Sellatürme, die aus fünf einzelnen Türmen bestehen, befinden sich am Sellajoch und sind Bestandteil des Sellastockmassivs. Sie sind durch zahlreiche Routen ab dem III. Schwierigkeitsgrad erschlossen und demnach bei Alpinkletterern sehr beliebt. Das Gebiet selbst liegt in einer schönen Dolomitenlandschaft und bietet herrliche Blicke auf Langkofel, Fünffingerspitze, Marmolada und
Sass Pordoi.

Blick auf die Sellatürme

Die "Kaminführe" führt in sieben bis acht Seillängen entlang der Südostwand auf den Ersten Sellaturm. Die kurze Klettertour durch den kompakten Dolomitfels, deren Highlight sicherlich der etwa 1m lange Sprung über den "Fiechtlkamin" ist, wechselt zwischen dem III. und IV. Schwierigkeitsgrad und kann gut mit der Besteigung des Zweiten Sellaturms kombiniert werden. Den Gipfel selbst erreicht man in einem kurzen Anstieg zu Fuß. Die Kletterroute kann über zwei Varianten erstiegen werden. Hier ist die etwas schwierigere beschrieben. Im Topo selbst sind beide ersichtlich.

Zustieg: Vom Parkplatz am Sellajoch (2244 m), östlich des Gasthauses Maria Flora, geht es auf einem gut sichtbaren Steig bis zu einer Abzweigung. Hier halten wir uns rechts und erreichen eine Ebene mit Felsböcken, die sich unterhalb der Südwand des Ersten Sellaturms befindet. Wir klettern den Weg etwas luftig, aber seilgesichert, schräg hinauf und gelangen zu einer Grasterrasse. Links davon befindet sich der Einstieg.

Erster Sellaturm (Kaminführe)

Vom Einstieg geht es leicht rechts über grasdurchsetztes Stufengelände hinauf zu einem Stand an einer Sanduhr, hier rechts der kleinen Wand empor in eine Rinne und über diese bis unter einen glatten Kamin (Stand - zwei Haken). Wir klettern den Kamin links empor auf ein Podest (IV; einzementierter Ring) und gelangen über eine Rinne auf einen kleinen Absatz (Stand - einzementierter Haken) unterhalb einer Platte. Von hier geht es links zwischen Wand und Platte empor, rechts über gestuftes Areal (IV-) zu einer Verschneidung und über diese hinauf zu einem Haken. Wir halten uns links, folgen einem Kamin (IV-) empor in geneigtes Gelände (Stand - einzementierter Ring) und steigen - uns rechts haltend - über den Pfeilerkopf bergan zum Fiechtlkamin, einem etwa 1 m langen Spalt zwischen Pfeilerkopf und Sellaturm (Bohrhaken). Wir springen über die Schlucht zum felsigen Stand (einzementierter Haken), klettern rechts über kurze Bänder und gestuftes Gelände hinauf zum Ausstieg (Stand - einzementierter Ring) und erreichen über einen Steig den Gipfel des Ersten Sellaturm auf 2533 m.

>> Weiterer Kletterweg zum Zweiten Sellaturm

Der Abstieg führt uns über den Normalweg bergab. Vom Gipfel geht es in den Sattel zwischen Erstem und Zweitem Sellaturm, an einer riesigen, gelben Grotte vorbei, über ein Grasband zu einer Abzweigung mit Steinmännchen und über Steigspuren hinunter auf die Grasterrasse. Von hier folgen wir dem Anstiegsweg zurück zum Parkplatz.

Tipp: Über die Freccia-Führe auf den Ersten Sellaturm

Höhen-/Klettermeter: 150m/190m (+150 m zum Gipfel)
Kletterzeit: 1 1/2 bis 2 Stunden
Ausrichtung: Südost
Schwierigkeit: III-IV

Ausgangspunkt: Parkplatz am Sellajoch, 2244 m
Zustieg: ca. 30 min

Einkehr: Gasthaus Maria Flora
Topo: >> hier

Seillängen: 8
Versicherungen: Standplätze mit einzementierten Ringen, 1 Standplatz mit geschlagenem Haken, Sanduhren
Ausrüstung: 1 x 50 m Einfachseil, 6 Expressschlingen, Klemmkeile oder Friends, Bandschlingen, Helm

Anfahrt: Meran - Bozen - Klausen - Gröden - Sellajoch

Von Klausen geht es durch das Grödnertal bis zum Selljoch. Hier befinden sich Parkplätze.

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