Über die Oswaldpromenade nach Runkelstein

Kulturspaziergang im Reich der Hauptstadt

Von St. Magdalena in Bozen wandern Martha und ich gemütlich den steilen Hang hinauf zum romanischen Kirchlein der Hl. Maria Magdalena, das im Jahre 1285 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Sehenswert und von größter kunsthistorischer Bedeutung sind die frühgotischen und romanischen Fresken im Inneren des Sakralbaus.
Weiter geht es zum Gasthaus Eberle und von dort über die Oswaldpromenade mit schönem Blick auf die Hauptstadt in Richtung St. Anton. Bei der Gedenktafel für Karl Ritter von Müller, einem Gönner der touristischen Entwicklung Bozens aus dem 19. Jh., nehmen wir rechterhand den Keschtnweg Nr. 2 und folgen diesem bis Schloss Runkelstein. Hier lassen wir es uns nicht nehmen einen Blick in die Bilderburg zu werfen bevor wir über St. Anton wieder in den Oswaldweg einsteigen und nach St. Magdalena zurückkehren.

Höhenmeter: ca. 300 m
Gesamtgehzeit: 2 Stunden
Dabei waren: Martha und Magdalena

Schloss Runkelstein, aufgrund seines größten erhaltenen profanen (weltlichen) Freskenzyklus des Mittelalters auch Bilderburg genannt, wurde 1237 durch Angehörige der Familie Wangen errichtet und gehörte in dieser Zeit zum politischen Umfeld des Fürstenbischofs von Trient. Aufgrund der strategisch wichtigen Lage war es der Burg erlaubt, die Verbindung von der Handelsstadt Bozen über das Sarntal nach Norden hin zu kontrollieren. Dieses Privileg führte zu Konflikten mit dem Grafen von Tirol (Meinrad II.), dessen Truppen Runkelstein im ausgehenden 13. Jh. einnahmen.
Im Jahre 1385 kauften die Vintler, die damals zu den reichsten Bozner Kaufleuten gehörten, die Burg und ließen sie mit den heute noch erhaltenen Fresken ausschmücken (u.a. König Arthurs Tafelrunde, Tristan und Isolde).
Aufgrund von politischen Auseinandersetzungen fiel Schloss Runkelstein in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts in die Hände von Erzherzog Sigmund dem Münzreichen und ging schließlich an Kaiser Maximilian über.
1538 befand sich die Burg im Besitz der Grafen von Liechtenstein-Kastelkorn, welche sich vorerst für ihren Erhalt einsetzten. Als im Jahre 1627 der gesamte östliche Teil des Schlosses in Folge eines Blitzschlages ausbrannte, war Runkelstein dem Verfall preisgegeben und sank bis Ende des 18. Jh. mehr und mehr zu einer Ruine herab.

1883 erwarb Kaiser Franz Josef das Schloss und ließ es unter seiner Obhut restaurieren. Zehn Jahre später wurde es der Stadt Bozen geschenkt.

Kommentare

Unknown hat gesagt…
top wanderung!
Mo hat gesagt…
I think it's a pity that I don't know much German so I can't figure out what you are talking about. However I really appreciate your generosity to share the pictures.
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